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Als die Bardot noch brünett war

Anlass
80 Geburtstag einer Sex-Ikone

Brigitte Anne-Marie Bardot (geboren am 28.September 1934) - kurz „B.B.“ - war das Sexsymbol der 1950er und 1960er Jahre, eine der begehrtesten und meistfotografierten Frauen der Welt und - auch wegen ihrer Ehe mit dem „Gentleman Playboy“ Gunter Sachs - Liebling der Boulevard-Magazine. Mit Filmen wie „Die Wahrheit“ (1960, Regie: Henri-Georges Clouzot ), „Die Verachtung“ (1963, Regie: Jean-Luc Godard) und „Viva Maria“ (1965, Regie: Louis Malle) schrieb die Bardot Filmgeschichte. Der internationale Durchbruch gelang ihr jedoch schon 1956 mit Roger Vadims erstem Film „Und immer lockt das Weib“, der auch in Amerika ein großer Erfolg wurde und den Mythos B.B. begründete.

Die Bardot in Wien (1955): Mit Isabelle Pia vor der Wiener Staatsoper, mit Marc Allégret bei der Ankunft am Westbahnhof und beim Strumpf-Einkauf in einem Palmers-Geschäft

Ein Jahr davor drehte Brigitte Bardot - gemeinsam mit Isabelle Pia und Jean Marais - auch in Wien. Und auch wenn sie damals noch nicht das „blonde Gift“ war, als das sie später in die Annalen eingehen sollte, verdrehte sie nicht nur im Film den Männern den Kopf, sondern während der Dreharbeiten auch den Wiener „Adabeis“, die sie auf Schritt und Tritt verfolgten: Bei der Ankunft am Westbahnhof, beim Strumpf-Einkauf in einem Palmers-Geschäft, beim Frühstücken im Hotel, beim Bummeln durch die Stadt.

Die Bardot in Wien (1955): Mit Isabelle Pia bei den Proben im Konservatorium, beim Frühstücken im Hotel und im Orient Express bei der Ankunft in Wien 

Dass der Mythos B.B. trotzdem nicht in Wien geboren wurde, lag nicht nur an dem Film, einer kinematographisch schlecht umgesetzten Adaption eines Romans der österreichischen Schriftstellerin Vicki Baum in der Regie der Bardot-Entdeckers Marc Allégret, der unter verschiedenen Titeln lanciert wurde („Futures vedettes“, „School for Love“, “Joy for Love" sowie - in der deutschen Fassung - „Reif auf jungen Blüten“), sondern wohl auch daran, dass die Bardot damals noch gar nicht blond war.

Bei den Dreharbeiten zu "Futures Vedettes" (1955) mit Isabelle Pia (vor dem Wiener Konzerthaus) und Szenen aus dem Film nach einem Roman von Vicki Baum (mit Jean Marais)

Dennoch: schon als Brünette deutete sie ihren unwiderstehlichen Sex-Appeal an. Und in der Rolle der jungen Gesangsschülerin am Wiener Konservatorium gelingt es ihr leicht, ihre blonde, aber eher romantische, ans Herz appellierende Gegenspielerin (gespielt von Isabelle Pia) beim Wettlauf um die Verführung des attraktiven Gesangslehrers und gefeierten Tenors Eric Walter (gespielt von Jean Marais) auszuspielen.

Spätere Besuche der Bardot in Wien gaben weniger Anlass zur Freude der Adabeis. Nachdem sie 1973 ihre Filmkarriere an den Nagel hängte, machte sie bald nur mehr Schlagzeilen mit rassistischen Statements, als naiv-radikale Tierschützerin und Parteigängerin von Jean-Marie Le Pen. Ideologisch hat sie noch einmal ihre Haarfarbe gewechselt. Aus der Sex-Ikone ist eine Muse der französischen Rechtsradikalen geworden.

Link zum Trailer des Films „Futures vedettes“: http://www.youtube.com/watch?v=N0InaNNgQ3Q