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Vom Ende der Demokratie 2

Anlass
Jahrestag des Bürgerkriegs anno 1934 in Österreich

Eine Chronologie in Bilddokumenten - Teil 2

Als "Österreichischer Bürgerkrieg" oder - nach christlich-sozialer Lesart - als „Februaraufstand“ werden die bewaffneten Kämpfe benannt, die sich vom 12. bis zum 15. Februar 1934 in einigen österreichischen Städten ereigneten und zu mehreren Hundert Toten führten. Der zweite Teil der auf digitalisierten Bilddokumenten basierenden Chronologie zeigt anhand ausgewählter Ereignisse die Nachwirkungen der „Februarkämpfe“, mit denen das Ende der Demokratie in der Ersten Republik besiegelt wurde, bis hin zum „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland.

17. März 1934
Unterzeichnung der "Römischen Protokolle": Verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Österreich, Ungarn und Italien; Dollfuß und Mussolini rücken näher zueinander.

1. Mai 1934
Proklamation einer neuen berufsständischen autoritären ständestaatlichen Verfassung ("christlicher Bundesstaat auf ständischer Grundlage").

25. Juli 1934
Ermordung von Bundeskanzler Dollfuß (Bild links zeigt den aufgebahrten Dollfuß) durch Nationalsozialisten, die in das Bundeskanzleramt eingedrungen waren. Der NS-Putschversuch scheitert jedoch, die Putschisten Planetta und Holzweber werden verhaftet und hingerichtet, nach der Machtergreifung durch Adolf Hitler aber zu „Ostmärkischen Freiheitshelden“ hochstilisiert. (Bild rechts zeigt den "Führer"-Stellvertreter Rudolf Heß bei der Kranzniederlegung am Grab von Otto Planetta im Jahr 1938).

30. Juli 1934
Kurt Schuschnigg (Bild links) wird neuer Bundeskanzler.
 
11. Juli 1936
Abkommen Österreichs mit dem Deutschen Reich, das formell die österreichische Souveränität anerkennt, de facto aber den deutschen Einluss auf Österreich stärkt. Österreich muss zwei Vertreter der "nationalen Opposition" in seine Regierung aufnehmen, eine Außenpolitik in Anlehnung an jene Deutschlands betreiben und verhaftete Nationalsozialisten freilassen.

15. Oktober 1936
Schuschnigg lässt alle Wehrverbände, darunter auch die Heimwehren, auflösen; Schaffung der „Frontmiliz" (Bild rechts: Frontmiliz, bestehend aus ehemaligen Angehörigen der Heimwehr und Sturmscharen, bewacht ein öffentliches Gebäude).

12. Februar 1938
Hitler und Schuschnigg treffen sich auf Anregung des deutschen Gesandten in Wien, Franz von Papen, in Berchtesgaden ("Berchtesgadener Abkommen"). Unter der Androhung eines Einmarsches stimmt Bundeskanzler Schuschnigg der Einsetzung des Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart als Innenminster sowie einer Amnestie für Nationalsozialisten und deren legaler Betätigung in der Vaterländischen front zu.

9. März 1938
Schuschnigg kündigt in Innsbruck (Bild links) für den 13. März die Abhaltung einer Volksbefragung über die Selbständigkeit Österreichs an.

11. März 1938
Schuschnigg muss sein Vorhaben, eine Volksbefragung über Österreichs Unabhängigkeit abzuhalten, unter dem Druck Hitlers aufgeben und tritt zurück. Neuer Bundeskanzler wird Seyß-Inquart (Bild rechts). Er übte dieses Amt nur ein Monat, bis zum 13. März 1938, dem Tag des „Anschlusses Österreichs“ an das Deutsche Reich, aus. Arthur Seyß-Inquart gehörte zu den 24 im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof angeklagten Personen, wurde am 1. Oktober 1946 in drei von vier Punkten schuldig gesprochen und als Kriegsverbrecher hingerichtet.

12. März 1938
Die Deutsche Wehrmacht marschiert unter großem Jubel in Österreich ein; erste Verhaftungswellen von RegimegegnerInnen setzen ein.

13. März 1938
Verlautbarung des Bundesverfassungsgesetzes über die "Wiedervereinigung" Österreichs mit dem Deutschen Reich. Das österreichische Bundesheer wird Bestandteil der Deutschen Wehrmacht (Vereidigung auf Hitler am 14. März).

15. März 1938
Hitler spricht bei einer Großkundgebung auf dem Wiener Heldenplatz (Hitlerjugend, Defilee vor Hitler und jubelnde Menge; im Uhrzeigersinn von links oben).

16. März 1938
Verordnung zum Gesetz über die „Wiedervereinigung“ Österreichs mit dem Deutschen Reich.