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Europeana - Geschichten zum Ersten Weltkrieg

Anlass
100.Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkriegs

Der Beginn des Ersten Weltkriegs jährt sich 2014 zum 100. Mal. Aus diesem Anlass sammelt das Crowdsourcing-Projekt "Europeana 1914-1918" in ganz Europa auch private Erinnerungsstücke und macht diese in einem digitalen Archiv öffentlich zugänglich.

Nach vielen anderen europäischen Städten fand am 1. August 2014 auch in Wien ein Crowdsourcing-Aktionstag statt, an dem Privatpersonen die Möglichkeit hatten, sich mit Fotos, Briefen, Feldpostkarten, Tagebüchern, Filmen, Tonaufnahmen oder Alltagsobjekten und deren Geschichten an "Europeana 1914-1918" zu beteiligen. 120 Wiener und Wienerinnen nutzen die Gelegenheit und brachten jede Menge alter Fotos und Erinnerungsstücke aus dem Ersten Weltkrieg mit, die gleich vor Ort dokumentiert und digitalisiert wurden (http://www.w24.at/Europeana-Aktionstag-in-Wien/807194). Allein am Aktionstag konnten dem Archiv rund 4.600 digitale Dateien hinzugefügt werden. Es ist jedoch weiterhin möglich, dem Europeana-Archiv unter http://www.europeana1914-1918.eu/de/contributor laufend selbstständig Geschichten und Erinnerungsstücke hinzuzufügen.

"Fröhlicher Abschied deutscher Kavallerie von Straßenpassanten" (Foto links) und ein sentimentales Postkartenmotiv aus dem Ersten Weltkrieg (rechts)

Ziel des Projekts ist nicht nur die in Europa vorhandenen Museumsarchive digital zu ergänzen, sondern durch Erinnerungsstücke von Privatpersonen und Nachfahren von Zeitgenossen auch die traditionellen Kategorien und Erzählungen von Nation, die epischen Schlachtengemälde, Kriegsschulddebatten und die Rivalitäten einer „Geschichte von oben" vs. „einer Geschichte von unten" zu überwinden. „Europeana 1914-1918“ vereinigt Materialien aus Bibliotheken und Archiven aus aller Welt mit privaten Erinnerungsstücken von Familien aus ganz Europa.

Die Online-Ausstellung mit bis jetzt über 400.000 gesammelten Dateien möchte den Ersten Weltkrieg daher auch aus einer anderen Perspektive zeigen: als ein Mosaik von Orten, die Menschen in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 durchlaufen haben: den Bahnhof, das Lager, das Labor und die Gelehrtenkammer, den Graben, die Etappe, das Hauptquartier, das Lazarett, die Straße und den Kasernenhof. Orte, die sich zuhauf auf allen Seiten der Fronten und in allen Ländern finden lassen. Orte, die den Krieg prägen und gleichzeitig vom Krieg geprägt werden. Sie sind die Bühne für kleine und große Übergänge. Sie lassen den Ersten Weltkrieg als diffuses Ereignis erkennbar werden – als gigantischen Ort des Übergangs, an dem Zivilisation und Barbarei, Moderne und Archaik, Zerstörung und Schöpfung, Beschleunigung und Beharrung, Mythos und Rationalität, Traum und Trauma und vieles mehr ineinander verwobene Realitäten bilden (http://exhibitions.europeana.eu/exhibits/show/14-18-collections-de).

Offiziere der Legion Leoben gehen 1914 mit blumengeschmückten Waggons an die Front (links) und tote Soldaten in einem italienischen Schützengraben 1916 (rechts)

Seit Jänner 2014 ist das Webportal online: Hunderttausende von Dokumenten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs (darunter auch 660 Stunden Filmmaterial aus 21 europäischen Filmarchiven, 90.000 persönliche Dokumente und Erinnerungsstücke, die während zahlreicher Aktionstage in mehr als einem Dutzend Ländern digitalisiert wurden) stehen damit jedem Interessenten online kostenfrei zur Verfügung.

„Europeana 1914-1918“ ist damit die umfassendste europäische Sammlung von Originaldokumenten zum Ersten Weltkrieg. Mit auf dem Portal veröffentlichten Dokumenten aus Archiven, Bibliotheken, Filmarchiven und von Privatpersonen (Abbildungen von Fotografien, Landkarten, Tagebüchern, Tageszeitungen, Briefen, Zeichnungen, Büchern, Flugblättern, Schützengrabenzeitungen und vielem anderem mehr) können neue Zusammenhänge erforscht und noch bisher unbekannte Geschichten jener Zeit erzählt werden.

Jill Cousins, Direktorin von Europeana: „Es ist eine einzigartige Sammlung von teils unbearbeitetem Material – mal selten und besonders wertvoll, mal fragil, aber vor allem kaum bekannt. Wir möchten alle ermutigen – ob Lehrer, Wikipedianer, App-Entwickler – unsere riesige virtuelle Sammlung zu nehmen und neue Inhalte daraus zu erzeugen. Nahezu alle Dokumente sind frei verfügbar, und wir hoffen sehr, dass die Auseinandersetzung mit dem vielen neuen Material darin mündet, zahlreichen Menschen einen erweiterten Blick auf die Geschichte Europas zu vermitteln.“