Wandern durch Europas digitale Archive
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Anders als die Bildergalerie des Google Art Projects funktionieren die mit Europeana kooperierenden und vernetzten digitalen Archive als virtuelle Flaniermeilen durch das kulturelle Erbe Europas. Nationale Provider wie kulturpool.at führen die digital erfassten Kunstwerke auf einer Plattform zusammen, sodass der Besucher nicht nur virtuell durch die Sammlung eines bestimmten Museums schlendern kann, sondern gleich durch die gesamten bisher digitalisierten und in die Kulturpool-Datenbank eingespeisten Bestände aller beteiligten Museen und Archive, die in ihrer Gesamtheit das kulturelle Erbe Österreichs repräsentieren.
Der „digitale Streuner“ kann sich damit viel assoziativer durch die Bestände und Sammlungen bewegen als der reale Museumsbesucher, auch assoziativer als der Besucher der Online-Kunst-Datenbank von Google. Das eröffnet eine neue Art der Kunstbetrachtung, die nicht in Konkurrenz steht zum realen Museumsbesuch.
Zwei von über 1000 Bildern, die nach der Eingabe des Stichworts "Richter" in der Kulturpool-Datenbank zu finden sind: Portrait des Biedermeier-Künstlers Ludwig Richter (links) und Fotografie der Schauspielrin und Filmproduzentin Ellen Richter (rechts)
Natürlich kann man sich auf diesem Weg auch leicht verirren - schließlich enthält Europeana mittlerweile über 33 Millionen Digitalisate. Aber man kann - wie beim Flanieren durch eine unbekannte Stadt ohne Stadtplan - auch viele überraschende Entdeckungen machen, nicht nur die kanonisierten Sightseeing- bzw. Sammlungs-Highlights sehen, sondern auch auf Objekte stoßen, die man nie und nimmer irgendwo original zu sehen bekommt, weil sie in Tiefenspeichern und in für Otto Normalverbraucher nicht zugänglichen Archiven gelagert werden. Wir nennen das Flanieren durch die digitalen Kulturdatenbanken „finden ohne zu suchen“.