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Die Keilschrift des Computers

Anlass
Präsentation des Projekts "decodeunicode" bei der TEDx-Konferenz in Wien

Das Kunsthistorische Museum in Wien besitzt ein Alabastron mit viersprachiger Inschrift aus der Zeit des Xerxes (486-466 v. Chr.). Es ist ein besonders großes Exemplar eines Tongefäßes, das zur Aufbewahrung von Duftölen diente. Nicht nur die Größe des Gefäßes (32,1 cm hoch, mit einem Durchmesser von 19,6 cm) ist beeindruckend. Interessant ist vor allem, dass Inschriften in vier Sprachen zu lesen sind: Der Name des Großkönigs (Xerxes) ist in ägyptischen Hieroglyphen und in drei waagrechten Zeilen auf altpersisch, elamisch und babylonisch in Keilschrift niedergeschrieben, den ersten „universalen“ Zeichensätzen, mit denen über Sprachen hinweg kommuniziert werden konnte.

Großes Alabastron des Xerxes mit viersprachiger Inschrift

Auch zweieinhalbtausend Jahre später sind es universale Zeichensätze, die wir für die multilinguale Textverarbeitung nutzen. Sie schlummern versteckt in den Tiefen der Tastatur unserer Computer, Laptops und Smartphones. Exakt 110.187 grafische Zeichen umfasst der Datensatz der aktuellen Version 6.3 von Unicode, der Basis der schriftlichen Kommunikation im Computerzeitalter, die die globale Kommunikation durch multilinguale Textverarbeitung möglich macht. Und mit jeder neuen Version werden es mehr. Langfristig soll für jedes sinntragende Zeichen bzw. Textelement aller bekannten Schriftkulturen und Zeichensysteme ein digitaler Code festgelegt werden, um die Verwendung unterschiedlicher und inkompatibler Kodierungen in verschiedenen Ländern oder Kulturkreisen zu beseitigen – also den Bauplan für den Turm zu Babel nachzuliefern.

Von digital zu analog

Doch nur die wenigsten wissen, was diese Zeichen bedeuten und wie man sie in ein Textdokument oder eine SMS einfügen kann. Das an der Fachhochschule Mainz initiierte Projekt decodeunicode.org bietet einen typografischen Blick auf die in Unicode „archivierten“ Zeichen der Welt. Es hat sich zum Ziel gesetzt, den Zugang zu allen bislang aufgenommenen digitalen Schriftzeichen zu vereinfachen und sie physisch zugänglich zu machen. Es begreift die technische Leistung der IT-Branche als Inventar der Schriftzeichen der Menschheit. Ein Inventar, das laufend ergänzt und und mehr und mehr zum vollständigen digitalen Archiv der Schriften von einst und jetzt wird.

Das unter der Leitung von Johannes Bergerhausen gemeinsam mit der Designerin Siri Poarangan entwickelte Projekt einer unabhängige Online-Plattform für digitale Schriftkultur lädt ein zum Entdecken unbekannter Zeichen und zum typografischen Experiment mit diesem alten und neuen Zeichenschatz, der lebende wie ausgestorbene, häufig genutzte ebenso wie Nischenschriften enthält. Es soll dem Computer-Nutzer einen inhaltlichen Zugang zu dem globalen Zeichenfundus ermöglichen, Fachwissen gezielt bündeln und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. In einem 2010 erschienen Buch haben sie auf 656 Seiten alle in der Version 6.0 enthaltenen Schriftzeichen (damals 109.242) grafisch sichtbar und damit den abstrakten Unicode-Kosmos auch sinnlich erlebbar gemacht.

Von Ascii zu Unicode

In der westlichen Welt benützen wir meist nicht mehr als die Buchstaben A bis Z, die gängigen Interpunktionszeichen, also Basic Latin und die arabischen Ziffern. Dazu mischt sich das Latin-1 Supplement mit etwas weniger gebräuchlichen Zeichen und die Spacing Modifier Letters, wie z.B. das größer-als-und das kleiner-als-Zeichen, die schon im vor 50 Jahren entwickelten American Standard Code for Information Interchange (Ascii), dem Vorläufer des heute weltweit üblichen Unicodes, enthalten waren. Erst mit diesen standardisierten Codes, ohne die es keine E-Mail und kein World Wide Web gäbe, konnten Textverarbeitungsprogramme entwickelt werden, mit denen Computer lernten miteinander zu sprechen. Bis dahin gab es mehr als sechzig Methoden, Zahlen und die Buchstaben des Alphabets so in Zahlenkolonnen zu verwandeln, dass die Maschinen sie lesen konnten. Es war ein digitaler Turm zu Babel: Die eine Maschine konnte mit der anderen nicht „sprechen“.

Verschiedene Keilschriften und ihre Bedeutung

Da Ascii in den USA entwickelt worden war, fehlten jedoch schon von Anfang an viele Zeichen, die in anderen europäischen Schriften üblich waren, es gab kein é, kein ç und kein ä, da diese Buchstaben im Englischen nicht existieren. Vor allem aber reichten die 128 Zeichen, die mit Ascii codiert werden konnten, nicht aus, um außereuropäische Zeichen darzustellen. 1991 entstand darum auf der Basis von Ascii der Unicode-Standard, der außer europäische auch nahöstliche und indische Schriften kodierte. Kurz danach gab es eine weitere Version für chinesische und japanische Schriftzeichen. Durch das Internet wurde Unicode schließlich zur Lingua Franca, zur internationalen Verkehrssprache unter vernetzten Computern.

Von der Keilschrift zum digitalen Code

In seiner historischen Bedeutung ist die Entwicklung des Unicodes durchaus vergleichbar mit der Erfindung der Keilschrift, die ausgehend von den Sumerern (3000 v.Chr.) nach und nach auch von anderen altorientalische Sprachen übernommen und adaptiert wurde und damit erstmals einen „Briefwechsel“ zwischen den Völkern ermöglichte: Tontafeln, auf denen geschrieben wurde, konnten, mit Schutzhüllen aus gebranntem Ton versehen, vom Adressanten zum Adressaten gebracht und gelesen werden. So gelangte die Kenntnis der Keilschrift um das Jahr 2350 v. Chr. bis nach Syrien in das Reich Ebla, wo sie für die einheimische semitische Sprache, das Eblaitische, verwendet wurde. Bereits ab 2500 v. Chr. löste die Keilschrift im benachbarten Königreich Elam (dem heutigen Iran) die dort geschriebene proto-elamitische Strichschrift ab, wo sie bis in hellenistische Zeit Verwendung fand.

Babylonisch-assyrische Keilschrift

Der Ausdruck Keilschrift bezeichnet eine ursprünglich sumerische Bilderschrift, deren Formen durch die Eindrücke eines Schreibgriffels in den noch weichen Ton entstanden. Den Namen hat sie von ihren Grundelementen: waagrechten, senkrechten und schrägen Keilen. Die Keilschrift wurde später von zahlreichen Völkern des alten Orients (Sumerern, Akkadern, Babyloniern, Assyrern, Persern u. a.) in der Zeit von etwa 3200 v. Chr. bis 75 n. Chr. verwendet. Sie ist neben den ägyptischen Hieroglyphen die heute älteste bekannte Schrift und entwickelte sich aus einer anfänglichen Bilderschrift, bestehend aus rund 900 Piktogrammen und Ideogrammen, zu einer Silbenschrift, aus der auch eine phonetische Konsonantenschrift, die Ugaritische Schrift, entwickelt wurde. Ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. drangen langsam neue Schriftsysteme, wie die phönizische oder griechische Lautschrift, nach Kleinasien vor, die nach und nach die Keilschrift verdrängten, bis ihre Kenntnis schließlich vollständig verloren ging.

Vom Piktogramm zum Ideogramm

Anfänglich handelte es sich bei den Schriftzeichen um Piktogramme, um vereinfachte bildhafte Darstellungen eines Gegenstandes oder Wesens. Beispielsweise stand der stilisierte Stern für »Stern«, »Gott« und »Himmel«. Später entwickelte sich die Keilschrift zu Ideogrammen weiter, die komplexe Gedankengänge darstellten. Dann stand beispielsweise der stilisierte Stern auch für »oben«.

Großer Zylinder mit Bauurkunde (Nebukadnezar II, 604-562 v.Chr.

Ab etwa 2900 v. Chr. verloren die Piktogramme mehr und mehr ihre ehemalige Funktion und ihren ursprünglichen Bezug. Nun konnte ein einzelnes Zeichen je nach Sinnzusammenhang verschiedene Bedeutungen haben. Im nachfolgenden Entwicklungsschritt wurde nur noch eine Bedeutung mit einem Zeichen in Verbindung gebracht. Aus ursprünglich 1500 Piktogrammen entwickelten sich so 600 Zeichen, die regelmäßig verwendet wurden. Diese Zeichen bezogen sich mit der Zeit immer mehr auf die Lautung der gesprochenen Wörter.

Von der Tontafel in den Computer

Wie zahlreiche andere alte, in Vergessenheit geratene oder nur von kleinen Sprachen verwendete Schriften wurde auch die Keilschrift, das älteste Schriftsystem der Welt, vor einigen Jahren in Unicode aufgenommen. Dies ermöglicht einer kleinen wissenschaftlichen Gemeinde einen neuen Zugang zu historischen Texten, zum Beispiel per Volltextsuche. Der Unicode-Block Cuneiform (Keilschrift) (12000--123FF) beinhaltet die Schriftzeichen der Sumerisch-akkadischen Keilschrift. Die Zeichen sind nach ihrer Transliteration sortiert. In Unicode sind die Zeichen dabei nach ihrer etymologischen Zusammensetzung benannt, auch wenn ein Zeichen einen eigenen Namen hat (http://de.wikipedia.org/wiki/Unicode-Block_Keilschrift).

Unicode für sumerische Keilschrift

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Face Book Art

Anlass
„Like-Button für den Kunstdiskurs? Strategien digitaler Publikums-Interaktion“
Podiumsdiskussion am Freitag, 22. November 2013, 14.00 Uhr, im Dorotheum/Wien

„In analogen Medien geht es um das Dokument, in digitalen Medien um den Dialog.“ (Khoi Vinh) Im Digitalen stehen wir in einem andauernden Gespräch. Und damit „verflüssigt“ sich, wie Dirk von Gehlen meint, auch unsere auf das Dokument fixierte Vorstellung von Kunst und Kultur. Mehr oder weniger unabhängig von Diskursen über den urheberrechtlichen Status von Digitalisaten (also den durch Digitalisierung entstandenen Kopien) verbreitet sich auch die Bildende Kunst rasant im weltweiten Netz; nicht nur auf einschlägigen webbasierten Datenbanken (von Google Art bis Europeana), nicht nur auf den Websites von Museen und Kunsthallen, sondern auch in den Social Media-Netzwerken.

Screenshots der Facebook-Seiten von Wiener Museen

Im deutschsprachigen Raum nutzen mittlerweile mehrere hundert Museen und Ausstellungshäuser Facebook, um zu werben und mit Interessierten Kontakt aufzunehmen. Die Communities wachsen zunehmend, immer mehr Kulturinteressierte „liken“ die Fanseiten ihrer Lieblings- und Stammmuseen. Sie möchten nicht nur informiert werden, Fotos und Videos sehen, sondern auch interagieren, kommentieren, diskutieren; und sie möchten „mitmachen“, sofern es einen gegebenen Anlass gibt und sie dazu motiviert werden.

Das hat das Museum Essl in Klosterneuburg zu einem Feldversuch veranlasst: Zu einer Ausstellung, die von Facebook-Fans kuratiert wurde. Aus etwa 7000 Werken des Museums wurden 150 vorab ausgewählt und auf der Facebook-Seite mit dem Aufruf gepostet: „Liked jene Werke, die ihr in der Ausstellung sehen wollt, diskutiert eure Wahl in den Kommentaren mit anderen Usern und teilt jene Werke, von denen ihr glaubt, sie müssten mehr Likes erhalten! Aus dem Top-Ranking eurer Likes wird so eine Ausstellung entstehen!“ Zwei Wochen lang konnten die Nutzer abstimmen, welche Werke ihnen am besten gefallen.

„Liked jene Werke, die ihr in der Ausstellung sehen wollt!" - Auf der Facebook-Seite des Essl-Museums gepostete Kunstwerke

1100 Facebook-Nutzer haben mitgemacht und etwa 4000 Mal auf "Gefällt mir" geklickt. Die zur Auswahl stehenden 150 Bilder wurden innerhalb von zwei Wochen insgesamt 45.000 Mal aufgerufen. Für Karlheinz Essl und seinen Ausstellungsleiter Andreas Hoffer war es ein Experiment in vielerlei Hinsicht: Ist Facebook für Museen bloß ein Marketing-Tool? Dient es bloß der Community-Pflege und als Feedback-Möglichkeit? Oder wird es zu einem echten Diskurs zwischen Usern und Museum kommen? Geht mit der Partizipation des Publikums letztendlich auch eine Veränderung im Umgang mit Kunst einher? Wird sich die Kunst selbst durch diesen Einfluss verändern? Und: Welche Folgen hat User-Partizipation für die kuratorische Praxis der Zukunft?

Mehr als 300 Likes: PATRÍCIA JAGICZA, Estrella, 2010, Öl auf Leinwand / Oil on Canvas, 150 x 180 cm, © Sammlung Essl Privatstiftung, Foto: Archiv der Künstlerin

Der unglaublich spontan und schnell ablaufende Auswahlprozess im Netz war für Essl und Hoffer ein Gegenmodell zur herkömmlichen Arbeit für eine Ausstellung, die verkopft und reflektiert, „aber sicher nicht objektiver abläuft“. Für das Aufhängen der von Facebook-Usern ausgewählten Werke schließlich war eine Gruppe von Gastkuratoren verantwortlich, die sich dafür selbst über die Facebook-Site bewerben konnten. Zuvor wurde in einem zweitägigen Workshop im Museum ein kuratorisches Konzept entwickelt. “Für die Erstellung des Konzepts haben wir uns“, so die sechs Kuratorinnen und Kuratoren, „an dem Werk orientiert, das beim Facebook-Voting mit Abstand die meisten Likes bekommen hat, nämlich ,Estrella‘ der ungarischen Künstlerin Patrìcia Jagicza. Wir haben darüber diskutiert, warum ausgerechnet dieses Bild in der Online-Community so erfolgreich war und sind zu dem Schluss gekommen, dass in dem Gemälde das Spannungsverhältnis zwischen Privatheit und Öffentlichkeit spürbar wird. Daraus hat sich eine kritische Reflexion über Medien und die Wahrung der Intimsphäre ergeben“ und damit der rote Faden der Schau: Die Ambivalenz zwischen Intimität und Sichtbarkeit, die sich symptomatisch in dem Bild einer maskierten Frau vor dem Spiegel zeigt.

Obwohl im virtuellen Raum kuratiert hat die Ausstellung selbst, die noch bis zum 6.Jänner 2014 zu sehen ist, wenig Virtuelles an sich, im Gegenteil: „Selten“, so schreibt die Süddeutsche Zeitung,
„fühlt man sich als Besucher auf derart erfrischende Weise angeregt, abseits der großen marktgängigen Namen unbekanntere, doch durchaus interessante internationale Künstler zu entdecken.“

Über Sinn und Unsinn partizipativ kuratierter Ausstellungen sowie über zukünftige Strategien digitaler Publikums-Interaktion wird am 22.November bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Vienna Fair im Dorotheum diskutiert.

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Fantastic Flying Books

Anlass
Das 30 Millionste Objekt der digitalen europäischen Datenbank ist online

Bei einem digitalen Archiv des kulturellen Erbes denken viele bloß an alte Meister und historische Dokumente, an Kupferstiche aus dem 17.Jahrhundert, Gemälde aus dem Barock, an Handschriften aus der Zeit vor Gutterberg oder an Fotografien aus den 1920er und 1930er Jahren. Künstler, Wissenschafter, Autoren, Filmemacher sowie Kreative aus vielen anderen Sparten erzeugen aber tagtägliche neue “Erbschaftsgüter”.

Dass in den öffentlich zugänglichen digitalen Archiven fast nur “Historisches” zu finden ist, hat primär mit ungelösten urheberrechtlichen Fragen und den Verwertungsinteressen von Rundfunk- und Fernsehanstalten, Verlagen und Musiklabels zu tun. Umso erfreulicher, dass in Österreich mit dem Linzer Ars Electronica Centre eines der weltweit bedeutensten Kulturinstitutionen existiert, die zeitgenössische Kunst, Wissenschaft und Technologie zusammen bringt und viele Werke aktueller Kunst auch online unter CC0-Linzenz (Gemeinfreiheit) zugänglich macht.

The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore - Computer Animation, 2012

Eines der Werke aus den Beständen des Ars Electronca Centers, der Zeichentrickfilm “The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore”, ist nun – via Kulturpool – auch als das 30 Millionste Objekt bei Europeana, dem europäischen Digitalarchiv, “gelistet”. Der Film von William Joyce, Brandon Oldenburg und den Moonbot Studios erzählt die Geschichte von Menschen, die ihr Leben den Büchern gewidmet haben, sowie die Geschichte von Büchern, die diese Gunst den Menschen zurückgeben. Er ist ein humoristisches Gleichnis der heilenden Kraft der “Erzählung” und damit im weiteren Sinne auch für die Kraft, die in unserem gesamten kulturellen Erbe steckt. Eine Kraft, die uns vielfach durch urheberrechtliche Beschränkungen vorenthalten wird, durch Beschränkungen, die oft nicht einmal den legitimen Interessen der eigentlichen Urheber dienen.

Europeana wurde vor fünf Jahren gegründet, um die wertvollen Bestände europäischer Museen, Bibliotheken, Archive und Galerien in digitaler Form jedermann – in mittlerweile 29 Sprachen - zugänglich zu machen; und das heißt auch, den weiteren kreativen Umgang mit dem kulturellen Erbe zu fördern.

Der große Wurf, der europäischen Politikern vor fünf Jahren mit der Gründung von Europeana und den jeweils nationalen Portalen (wie Kulturpool), die Europeana “beliefern”, gelungen ist, droht nun jedoch an der zaghaften Politik zu verkümmern, der - auf Druck der Verwertungslobbies - der urheberrechtliche Schutzgedanke wichtiger zu sein scheint, als das Ausschöpfen der kreativen Möglichkeiten, die ein freier Umgang mit dem kulturellen Erbe eröffnen würde.

-> www.europeana.eu