Verdrängte Jahre - Virtuelle Ausstellungen
![]() | Anlass Ausstellung „Bahn und Nationalsozialismus in Österreich“ im Grazmuseum |
Obwohl die Bahn in der Zeit des Nationalsozialismus eine zentrale Rolle spielte, blieb sie in der Geschichtsschreibung der Österreichischen Bundesbahnen bisher so gut wie unerforscht und ausgeblendet. In der Ausstellung "Verdrängte Jahre - Bahn und Nationalsozialismus in Österreich 1938-1945" haben die ÖBB unter der wissenschaftlichen Leitung des Historikers Oliver Rathkolb dieses finstere Kapitel österreichischer Geschichte aufgearbeitet, in dem die Bahn als Karriereleiter für Nazis und Todestransport für Millionen fungierte, aber auch einige tapfere Widerstandskämpfer in ihren Reihen hatte.
Lehrlingsappell in der Reichsbahnausbesserungswerkstätte Wien Floridsdorf am 26.6. 1938
Ohne die logistische Kapazität der Bahnen - die Österreichischen Bundesbahnen wurden 1938 nach dem "Anschluss" Österreichs an Hitler-Deutschland sofort in die Deutsche Reichsbahn integriert - wäre der systematische millionenhafte Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden, an Roma und Sinti, die Deportation von Sloweninnen und Slowenen, von Homosexuellen, Zeuginnen und Zeugen Jehovas und politisch Andersdenkenden nicht möglich gewesen. Drei Millionen Menschen aus fast ganz Europa wurden im Zweiten Weltkrieg mit Zügen in die Vernichtungslager des NS-Regimes transportiert.
Die Ausstellung, die nach Linz und Salzburg nun im Grazmuseum (http://www.grazmuseum.at/) zu sehen ist, zeigt aber auch, dass sich nicht alle Bahnbedienstete zu Schergen der Nazis machen ließen: 154 wurden wegen ihres Widerstandes zum Tode verurteilt und hingerichtet, 135 starben in Konzentrationslagen oder Zuchthäusern, 1.438 wurden zu KZ- oder Zuchthausstrafen verurteilt.
Die virtuelle Ausstellung im Internet
KdF-Werkskonzert für die Belegschaft der Simmeringer Waggonfabrik am 22.06.1938