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Schauspielstars im Bild

Anlass
Ausstellung „Burg Stars - 200 Jahre Theaterkult“ in der Hermesvilla

Das Burgtheater ist bekannt als „Schauspielertheater“. Um die Darsteller wurde seit jeher ein enormer Personenkult betrieben. Viele Besucher gingen und gehen noch heute vor allem wegen der Publikumslieblinge ins Theater und nicht, weil sie ein bestimmtes Stück sehen wollen. „Burgschauspieler zu sein“, sagte daher auch einer der größten Stars des Hauses, Alexander Girardi (1850-1918), „ist kein Beruf, sondern ein Zustand.“
Das Starwesen setzte an der Burg schon Ende des 18. Jahrhunderts im Zuge der Erhebung des „Theaters nächst der Burg“ zum „Teutschen Nationaltheater“ (1776) ein. Die Hofschauspieler standen im direkten Blickfeld des Kaisers und genossen vor allem im 19. Jahrhundert bei Adel und Bürgertum hohes gesellschaftliches Ansehen. Ab dem 20. Jahrhundert konnten viele Publikumslieblinge ihre Popularität durch ihre Mitwirkung in Filmen weiter steigern.

Das repräsentative Gemälde des Porträtisten der Wiener Gesellschaft, Wilhelm Viktor Krausz, zeigt den Hofschauspieler und Direktor des Hofburgtheaters Hugo Thimig (1854 - 1944)

Öl auf Leinwand (1910)
112,5 cm x 87 cm
Rahmenmaße: 143,5 cm x 117,3 cm
Signatur:
sign. l.u.: W V Krausz 1910
Österreichisches Theatermuseum Wien
Inv.-Nr. BT_O_271
Provenienz: Nachlass Hugo Thimig 1922

Die kultische Verehrung fand schon früh ihren Ausdruck im Auftrag von Kaiser Josef II., die bedeutendsten seiner „Nationalschauspieler“ für das Burgtheater zu porträtieren. Dass man Schauspieler porträtieren ließ, war bis dahin in Europa keineswegs üblich. Daher führte die Initiative Joseph II. ab 1786 zu einer in dieser Form europaweit einzigartigen „Theater-Galerie“, für die man später den Begriff „Ehrengalerie“ verwendete. Die Sammlung wurde im Verlauf des 19. Jahrhunderts mit Gemälden und Büsten laufend erweitert, die die Burgstars zumeist in ihren Glanzrollen zeigen. Nicht alle Porträts sind im Auftrag des Burgtheaters entstanden, viele kamen auf unterschiedliche Wege in die Sammlung. Viele der Bilder sind konventionell, es sind aber auch Werke bedeutender Maler wie Ferdinand Georg Waldmüller, Hans Makart oder Carry Hauser vertreten.

Im 20. Jahrhundert kam es jedoch nur noch fallweise zu Ergänzungen. Erst 2006 erfolgte nach längerer Unterbrechung ein Neustart mit der Beauftragung zeitgenössischer Künstler. Für die neue Porträtgalerie, die von Klaus Bachler initiiert wurde, engagierte man bedeutende zeitgenössische KünstlerInnen wie Erwin Wurm, Lucy McKenzie oder Elke Krystufek, die die Stars von heute - von Kirsten Dene bis Birgit Minnichmayr, von Gert Voss bis Phillip Hochmair,  von Dorothee Hartinger bis Nicolas Ofczarek - porträtierten oder in Szene setzten.

In Kooperation mit dem Burgtheater zeichnet das Wien Museum im Zuge der Ausstellung „Burg Stars - 200 Jahre Theaterkult“  in der Hermesvilla (30.März bis 4.November 2012) die lange Tradition der Burg-Schauspieler-Porträts nach. Die Gemälde spiegeln die Wiener „Theatromanie“ (Stefan Zweig) und den Wandel der Zeitstile. Viele zu ihrer Zeit kultisch verehrte Mimen sind heute vergessen, andere aber behielten ihren Glanz über Generationen hinweg. Ergänzt werden die Porträts aus der „Ehrengalerie“ des Burgtheaters mit Objekten aus der Sammlung des Wien Museums, darunter Gemälde, Totenmasken und Erinnerungsgegenstände.

Ralph Wünsches Rollenbildnis aus Luigi Pirandellos "Die Riesen vom Berge" ist eine Charakterstudie des 1933 geborenen Schauspielers und Entertainers Michael Heltau.

Öl auf Leinwand (2000)
Rahmenmaße: 81 x 61 cm
Signatur:
l.u.: RW 00
Österreichisches Theatermuseum Wien
Inv.-Nr. BT_O_4635
Provenienz: 
Dagmar Saval-Wünsche 2004

Neben dem Burgtheater beherbergt aber auch das Österreichische Theatermuseum über sechshundert Porträts, Rollen- und Szenenbilder in verschiedenen Techniken, die Zeugnisse ablegen von der Faszination, die das Theater auf bildende Künstler wie Alfred Hrdlicka oder Anton Kolig ausübte. Im Gegensatz zur Sammlung der Handzeichnungen, die vor allem Bühnenbild- oder Kostümentwürfe enthält, sind nur wenige dieser Bilder als Bestandteil einer Theaterproduktion konzipiert. Der Großteil dient vor allem als Erinnerung an berühmte Künstlerpersönlichkeiten und ihre Rollen. Die freien Arbeiten von Caspar Neher, Alfred Roller oder Richard Teschner gewähren darüberhinaus einen interessanten Einblick in die Wechselbeziehungen zwischen ihrer Malerei und ihren Arbeiten für die Bühne.

° „Burg Stars - 200 Jahre Theaterkult“. Ausstellung des Wien Museums in Kooperation mit dem Burgtheater in der Hermesvilla (Lainzer Tiergarten, 1130 Wien), 30.März bis 4.November 2012, Dienstags bis Sonntag und Feiertag, 10 Uhr bis 18 Uhr (www.wienmuseum.at)

° Sammlung des Österreichischen Theatermuseums im Palais Lobkowitz (Lobkowitzplatz 2, 1010 Wien), täglich außer Dienstag 10 - 18 Uhr (www.theatermuseum.at)