Helmut Qualtinger
![]() | Anlass 25. Todestag |
Der österreichische Schauspieler, Schriftsteller und Kabarettist Helmut Qualtinger wurde am 8. Oktober 1928 in Wien geboren.
Er war Zeit seines Lebens und darüber hinaus eine österreichische Institution.
Qualtinger wuchs als Sohn eines Gymnasiallehrer und einer Hausfrau im Milieu des gehobenen Mittelstandes und Bildungsbürgertums auf. Bereits in seiner Schulzeit inszenierte er sein erstes Stück. 1944 wurde Qualtinger als Luftwaffenhelfer abkommandiert und ein Jahr später wurde er drei Monate lang von den sowjetischen Besatzungsbehörden inhaftiert, da er sich als Zivilkommissar ausgab. Nach der Ablegung der Not-Matura,
studierte Qualtinger zunächst Medizin und Publizistik, brach das Studium aber ab, um eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar zu beginnen.
Nach Kriegsende betätigte er sich als Journalist und spielte auf einer Studentenbühne. Seine ersten Auftritte als Kabarettist hatte Qualtinger ab 1946 im „Studio der Hochschulen“, in der Kabarett-Revue „Die Grimasse“ und in vielen Kellertheatern oder Kleinbühnen.
Im März 1949 feierte sein Theaterstück „Jugend vor den Schranken“ in Graz Premiere.
Qualtinger tritt auch im Hörfunk auf, wie beispielsweise 1955 mit dem Kabarettprogramm „Reigen-Express“ gemeinsam mit Hilde Krahl für den US-amerikanisch kontrollierten Radiosender „Rot-Weiß-Rot“. In den nachfolgenden Jahren bis 1960 arbeitete Qualtinger vorwiegend an verschiedenen Kabarettstücken mit dem „namenlosen Ensemble“ (Gerhard Bronner, Carl Merz, Louise Martini, Peter Wehle u.a.). |
Seine Travnicek Dialoge mit Gerhard Bronner sind in die Kabarett-Geschichte eingegangen und bis heute sehr bekannt. |
Einer seiner größten Erfolge war „Der Herr Karl“, den Qualtinger gemeinsam mit Carl Merz schuf. |
Auf der Bühne trat Qualtinger vorwiegend am Wiener Volkstheater unter der Regie und in der Direktion von Gustav Manker und am Theater der Josefstadt auf.
In den 70er Jahren konzentrierte sich Qualtinger vermehrt auf seine schriftstellerischen Tätigkeit und präsentierte seine Werke auf etlichen Lesetourneen. Diese Lesungen waren so erfolgreich, dass sie auch auf vielzähligen Sprechschallplatten erschienen.
Seine letzte Filmrolle war die des Remigio da Varagine in „Der Name der Rose“ nach Umberto Ecos gleichnamigem Roman.
Für seine schauspielerischen Leistungen wurde Qualtinger mehrfach ausgezeichnet.
Am 20. September starb Helmut Qualtinger im Alter von 57 Jahren an Leberzirrhose in seiner Geburtsstadt Wien. Er ist in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt.