Josef Maria Auchentaller
Der österreichische Maler, Zeichner und Grafiker Josef Maria Auchentaller wurde am 2. August 1865 als Sohn eines Seidenhändlers in Wien-Penzing geboren. Er besuchte von 1882 bis 1886 die Technische Hochschule in Wien. Vier Jahre später beginnt er sein Studium an der Akademie der bildenden Künste. Von 1892 bis 1896 lebt Auchentaller in München, wo 1982 durch Karl Stuck die Münchner Secession gegründet wurde.
Im Alter von 31 Jahren unternimmt er eine Italienreise, von der er beachtlich viele Zeichnungen und Studien mit nach Hause bringt. 1897 kehrt er nach Wien zurück.
Auchentaller ist von Anfang an Mitglied der Wiener Secession, der Vereinigung der bildenden Künstler Österreichs, und bekleidet drei Jahre lang auch eine Rolle im Organisationskomitee.
1900 gestaltet er das Plakat und den Katalogumschlag für die VII. Ausstellung. Zur XIV. Secessionsausstellung 1902 schafft Auchentaller den großen Fries „Freude schönen Götterfunke“, der dem „Beethovenfries“ von Gustav Klimt gegenüberstand.
Auchentaller war auch als Mitarbeiter der Kunstzeitschrift der Wiener Secession tätig. Von 1900 bis 1901 gehört er auch dem Redaktionskomitee an. 1901 wurde das 8. Heft gänzlich Auchentaller gewidmet und zeigt nicht nur seine Tätigkeit als Grafiker, sondern auch seine aktive Rolle im kunstgewerblichen Bereich. 1905 verlässt er, gemeinsam mit den Künstlern der Klimt-Gruppe, die Secession.
Auchentaller verlässt 1903 Wien, um mit seiner Frau Emma nach Grado an die Adriaküste zu emigrieren. Dieser Umzug isolierte ihn vorzeitig vom Wiener Kunstambiente und bedeutete einen Einbruch seiner Künstlerkarriere. Seine Frau Emma eröffnet 1904 feierlich die Pension „Fortino“, die nach Plänen des befreundeten Wiener Architekten Julius Mayreder gebaut wurde.
Die Familie Auchentaller führt die Pension mit bemerkenswertem Unternehmensgeist und entwickelte sie sich zu einem beliebten Urlaubsziel des Wiener Großbürgertums. 1906 entwirft Auchentaller eines seiner bekanntesten Plakate, das „Seebad Grado – Österreichisches Küstenland“. Ein gelungenes Beispiel eines Kunstwerks, in dem sich das Flair und die Stimmung des Jugendstils widerspiegeln. |
Eine große Bedeutung haben auch Auchentallers verwandtschaftliche Beziehungen zu der Familie Schneid, der Familie seiner Frau Emma, und seinem Schwager Viktor Thonet. Für die Firma der Schwiegerfamilie, die Metallarbeiten herstellt, entwarf Auchentaller viele Schmuckstücke. Der Jugendstilkünstler ist vor allem für seine Plakate bekannt. Er entwirft und realisiert zahlreiche Werbeplakate.
Während des ersten Weltkriegs, in dem er für kurze Zeit im Dienste der k.k. Armee stand, wohnte Auchentaller mit seiner Familie im elterlichen Ferienhaus am Grundlsee. Dort entstanden eine Reihe von Gemälden und Aquarellen des Ausseerlandes. 1919 kehrte Auchentaller wieder nach Grado zurück, wo er sich der Landschafts- und Porträtmalerei widmet. Auchentaller stirbt 1949 in Grado.