Adolf Mueller senior
![]() | Anlass 125. Todestag |
Adolf Müller senior, eigentlich Matthias Schmid, österreichisch-ungarischer Komponist, Sänger und Kapellmeister, wurde am 7. Oktober 1801 im ungarischen Tolna geboren. In Brünn nahm er sowohl Schauspiel- als auch Musikunterricht. Nach Schauspielengagements in Prag, Lemberg und Brünn ging er 1823 nach Wien, wo er seine Musikausbildung fortsetzte und am Kärtnertortheater eine Festanstellung als Sänger und später als Kapellmeister bekam.
Ab 1825 arbeitet Adolf Müller als Kapellmeister und Hauskomponist mit wechselnden Schwerpunkten hauptsächlich an den drei Wiener Vorstadttheatern, Theater in der Leopoldstadt, Freihaustheater und dem Theater in der Josefstadt. Zu dieser Zeit schrieb er auch seine erste Operette, der zahlreiche weitere folgen sollten. Große Erfolge erzielte er mit seinen parodistischen Opern wie beispielsweise „Die Schwarze Frau“ von 1826.
Sein Oeuvre umfasst 634 Bühnenwerke, wie Opern, Operetten, Singspiele, Possen, Bühnenmusik und Vaudevilles, mehr als 400 Lieder und zahlreiche Instrumentalkompositionen. 1833 verfasste er zudem eine Schule für Akkordeon. An die Wiener Operette, Bezeichnung der Operetten, die zwischen 1860 und 1960 in Wien uraufgeführt wurden, konnte er im Gegensatz zu seinem gleichnamigen Sohn keinen Anschluss finden.
Adolf Müller wurde vor allem durch die Bühnenmusik zu zahlreichen Stücken von Johann Nestroy bekannt. Als 70-Jähriger komponierte er Bühnenmusik zu Stücken von Ludwig Anzengruber und zeigte dabei eine beachtliche Anpassungsfähigkeit an den gewandelten zeitgenössischen Musikgeschmack. Adolf Müller senior war über viele Jahre hinweg bestimmend für die Spielpläne der Wiener Theater.
Am 29. Juli 1886 stirbt er in Wien und wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt.