Arnold Schonberg
![]() | Anlass 125. Todestag |
Der österreichische Komponist, Musiktheoretiker, Kompositionslehrer, Maler, dichter und Erfinder Arnold Schönberg, wurde am 13. September 1874 in Wien geboren. Er war einer der einflussreichsten Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts.
Arnold Schönberg, Sohn des aus Ungarn stammenden Schuhmachers Samuel Schönberg und seiner in Prag aufgewachsenen Frau Pauline Nachod, wuchs in einer Wiener jüdischen Familie auf.
Schon als neunjähriges Kind komponierte er als Autodidakt Stücke für zwei Violinen. Er besuchte die k.k. Oberrealschule in der Vereinsgasse, Wien Leopoldstadt, und komponierte in dieser Zeit Märsche und Polkas. Nach dem Tod seines Vater 1889 war er gezwungen, für den Unterhalt der Familie zu sorgen und so verließ er am 22. Jänner 1890 die Schule und beginnt eine Lehre in der Privatbank Werner&Co. Seine Leidenschaft und Begeisterung für die Musik konnte er in dieser Zeit nur als Zuhörer ausleben, wobei er einen Teil seines Lohnes in zahlreiche Opernbesuche investierte, bei denen er vor allem die Bühnenwerke von Richard Wagner bevorzugte.
Schönberg bezeichnet alle Kompositionen, die er vor seinem siebzehnten Lebensjahr geschrieben hat als Imitation der Musik, die ihm zugänglich war.
Mit 19 Jahren komponierte er das erste vollständig erhaltene Wer „In hellen Träumen hab ich Dich oft geschaut“ für Gesang und Klavier nach einem Text von Alfred Gold.
1894 lernte Schönberg als Mitglied des Dilettantenorchesters „Polyhymnia“ seinen künstlerischen Mentor und späteren Schwager Alexander Zemlinsky kennen. Schönberg leitet als Chormeister einen Metallarbeiter-Chor in Stockerau und instrumentiert Operetten und Schlager.
1895, vier Jahre nach seinem Eintritt, kündigte er bei Werner&Co. und übernahm Dirigate beim Mödlinger Gesangsverein „Freisinn“ und dem Männergesangsverein Meidling.
1898 beginnt Schönberg mit dem Unterricht seiner ersten Schülerin Wilma Weber von Webenau. Sie nimmt Harmonielehre- und Kompositionsunterricht und folgt ihm im Dezember 1901 sogar nach Berlin. Im Jahr 1898 konvertiert Schönberg vom mosaischen zum protestantischen Glauben und heiratet 1901 Mathilde Zemlinsky in der lutherischen Pfarre, in Wien.
Nach seinem Umzug nach Berlin, bekam er eine Anstellung als Kapellmeister an Ernst von Wolzogens literarischem Kabaretts „Überbrettl“ und schuf sich so eine bescheidene Existenzgrundlage.
Schönberg lernt Richard Strauss kennen, auf dessen Empfehlung er 1902 eingeladen wird, am Stern´schen Konservatorium in Berlin Unterricht in Harmonielehre zu erteilen.
Schon ein Jahr später, im Juli 1903, kehrte Schönberg wieder nach Wien zurück, wo er Gustav Mahler, dem damaligen begegnet und an der Scharzwald´schen Schulanstalt unterrichtet. Zu seinen Schülern zählen Anton Webern und Alban Berg.
1904 gründet Schönberg den „Verein schaffender Tonkünstler“, dessen Ideen eng mit der „Wiener Secession“ verknüpft sind.
Die folgenden Jahre bis zum Ausbruch des ersten Weltkriegs waren vom Schaffen bedeutender Werke geprägt.
Es entstanden seine beiden ersten Streichquartette und die erste Kammersymphonie. 1907-1908 kam es zu Skandalszenen bei der Uraufführung dieser Stücke.
1909 entwirft Arnold Schönberg eine Notenschreibmaschine.
Schönberg, der auch als Maler tätig war, hatte die erste Ausstellung seiner Gemälde in einer Wiener Buchhandlung, aber auch im Rahmen einer Ausstellung des “Blauen Reiter” in München wurden seine Werke präsentiert.
Seine Bewerbung um eine Kompositionsprofessur an der Wiener Akademie wurde 1910 abgelehnt, woraufhin er wieder nach Berlin zurückkehrte um als Dozent am Sternschen Konservatorium zu lehren.
1915 wurde er zum Militär einberufen und in Bruck an der Leitha als Reserveoffizier ausgebildet. Diese Fotografie wurde 1916 im Militärlager Bruck an der Leitha aufgenommen. Schönberg ist in der untersten Reihe, der zweite von rechts, zu sehen. |
Nach dem Ende des ersten Weltkrieges 1918 gründet er in Wien den “Verein für musikalische Privataufführungen”, der sich sie Aufgabe gestellt hatte, neue und von Schönberg und seinem Kreis als wichtig erachtete Werke aufzuführen.
Seine Schüler Alban Berg, Anton von Werbern, Hanns Eisler, Rudolf Kolisch, Erwin Ratz, Othmar Steinbauer und Josef Rufer zählen zu seinen engsten Mitarbeitern.
Zahlreiche Komponisten wie Béla Bartók, Ferruccio Busoni, Claude Debussy, Gustav Mahler, Hans Pfitzner, Richard Strauss und Igor Strawinsky waren mit ihren Kompositionen in den Konzertprogrammen des Vereins vertreten.
Schönberg übersiedelt in diesem Jahr in sein Haus in Mödling, wo heute die Gedenkstätte und Sitz der Schönberg-Gesellschaft ist. |
Anlässlich seines 50. Geburtstag 1924 erscheint eine Festschrift im Verlag der Wiener Universal Edition.
1925 wurde Schönberg durch den Komponisten Georg Schumann als Nachfolger Ferruccio Busonis an die Preußische Akademie der Künste berufen, wo er die Meisterklasse für Komposition übernahm. Dies ist einer der wichtigsten Lehrstühle Europas. Diese Stelle wurde ihm aus rassistischen Gründen durch die NS-Gesetzgebung im September 1933 wieder entzogen, woraufhin er in die USA emigrierte und sich formell dem jüdischen Glauben wieder anschloss.
Nach einem Jahr in Boston und in New York übersiedelte Schönberg nach Los Angeles, wo er Privatunterricht und Vorträge an der University of Southern California hält. Zwei Jahre später erhält er eine Professur an der University of California, die er bis zu seiner Emeritierung am Jahre 1944 ausführt. 1940 erhält Schönberg die amerikanische Staatsbürgerschaft.
1946 erleidet er einen Herzinfarkt. Drei Jahre später verleiht die Stadt Wien Schönberg das Ehrenbürgerrecht. Sein schlechter Gesundheitszustand erlaubt ihm allerdings nicht zu seinem 75. Geburtstag nach Europa zu reisen.
Am 13. Juli 1951 stirbt Schönberg in Los Angeles an einem Schlaganfall. Er ist in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof beerdigt.